Die Sechsunddreißig Lehren des Vivec
TES III: Morrowind Edition
Game Version: 1.6.1820
Note: An archive of the original contents of the earliest versions of the complete text.
Lektion Einunddreißig
Viele Jahre vergingen in Resdaynia und die Hohepriester der Dwemer waren fast so weit, den Herrschern von Veloth den Krieg zu erklären. Der Hortator war mittlerweile der Ehemann Ayems und der erste Heilige des Dreieinigen Wegs geworden. Vivec hatte der ständige Kampf gegen seine Söhne und Töchter ermüdet und so gönnte er sich eine Pause auf der Suche nach ihnen.
Der Hortator sagte zu seiner Frau: ‚Wo ist Vivec, mein Lehrmeister? Ich liebe ihn immer noch, obwohl er sich immer kälter zeigt. Sein Wehklagen, wenn ich es so nennen darf, hat die Farbe der Haut des ganzen Landes verändert. Er zeigt sich kaum noch in Veloth. Der Menschen Herz wird schon ganz schwarz davon.‘
Ayem fasste sich ein Herz und erklärte ihrem besorgten Ehemann, dass das Schwert der Dreieinigkeit gegen niedere Monster kämpfte, die von den Dwemern beim Bau ihrer Belagerungsmaschinen aus Messing geweckt worden waren. Sie nahm den Hortator in sich auf und zeigte ihm, wo sein Meister war.
ALMSIVI, oder wenigstens der Teil, der beschlossen hatte, Vivec zu sein, saß in der Litanei des Tempels der Falschen Gedanken, nachdem er zuvor mit den Flöten- und Dudelsack-Ogern von Westspalte gekämpft hatte. Er begann wieder, in seinem Buch der Stunden zu schreiben. Als Erstes musste er sein Wasserantlitz aufsetzen. Auf diese Weise konnte er die Bronze des Alten Tempels vom Blau des Neuen trennen und voller Freude schreiben. Als Zweites musste er dem Großen Mond eine weitere Feder entnehmen, der damit dem Tode näher kam. Dadurch konnte er Wahres über die Sterblichen schreiben. Als Drittes erinnerte er sich an das Bankett der Granatäpfel, bei dem er gezwungen worden war, Molag Bal zu ehelichen. Durch nasse Schriften mit schwarzen Händen sollte seine Gleichheit mit Mephala einzementiert werden. Er schrieb:
Das letzte Mal, als ich seine Stimme hörte, die leichte Zeichen von Ungeduld aufwies, lernte ich, mich zu kontrollieren und mich dem Willen anderer zu unterwerfen. Danach traute ich mich, es mit dem heiligen Feuer aufzunehmen, und mir wurde klar, dass es mit den ET’ADA kein Gleichgewicht gab. Sie waren Lügner, verlorene Wurzeln, und das Einzige, was ich tun kann, ist ihre Worte in vernünftige Sprache zu übersetzen. Doch selbst das ist nicht, was die Menschen brauchen. Ich sitze auf dem Stuhl der Barmherzigkeit und fälle Urteile, Wachsein und der Aspekt des angeborenen Dranges. Nur hier kann ich zweifeln, in diesem Buch, geschrieben mit Wasser, breit genug, um das Böse mitzuerfassen.
Dann warf Vivec seine Tinte auf die Passage des Buches, um sie (für nicht eingeweihte Leser) zu verdecken und schrieb stattdessen:
Sucht mich im geschwärzten Papier, ungepanzert, in der letzten Szenerie. Wahrheit ist wie ein Ehegatte: beauftragt, zu zerschlagen, voller Prozeduren und Lärm, hämmernd, schwer, das Gewicht in Schemata gezwängt, mit Lektionen, die nur der Streitkolben vermitteln kann. Lasst die, die mich hören, geschlagen sein und einige davon in der Asche der Schläge untergehen. Lasst ihn gefunden werden als Jemand, den man ermordete. Getötet von der Erleuchtung. Geschlagen wie ein verräterisches Haus. Denn wenn eine Stunde golden ist, dann Sterblicher, bin ich ein geheimer Code. Ich bin Teil der Trommel des Verderbens. Auserwählt aus all jenen, die in der mittleren Welt verweilen und darauf warten, diese Krone zu tragen, die von Wahrheit erfüllt ist. Ich bin der zerfleischte Messias.
Das Ende aller Worte ist ALMSIVI.