Die Sechsunddreißig Lehren des Vivec: Lektion Zwölf



Als der Hortator über die erste Lehre der herrschenden Könige nachdachte, ging Vivec in die Gramfeste und fand Ayem bei einem Liebespaar. Suht hatte sich selbst wieder zerteilt. Vivec sprang dann in ihre Gestalten, um zu beobachten. Aber er konnte keine Geheimnisse aufdecken, um die er nicht schon längst wusste. Er ließ ein wenig von sich selbst zurück, damit die Reise sich auch gelohnt hatte.
Dann verließ Vivec die Hauptstadt Veloth und marschierte tief in die Asche. Er fand eine Spanne unfruchtbarer Ländereien, wo er seine Riesengestalt trainieren konnte. Aus seinen Füßen machte er ein weniger massives Material als das göttliche, um nicht bis zur Taille in die Erde zu sinken. An diesem Punkt ließ die erste Seite des Haus des Chaos, der Prinz Molag Bal, seine Anwesenheit deutlich werden.
Vivec sah den König der Notzucht an und sagte:
'Wie wunderschön Ihr seid, dass Ihr uns nicht beitretet.'
Und Molag Bal zerquetschte die Füße des Krieger-Poeten, die nicht unverwundbar waren, und ließ sie von Legionen einsammeln. Mächtige Feuer wurden als Netze vom Weltenbeginn gebracht, um Vivec festzuhalten, und er ließ sie gewähren.
'Ich würde', sagte er, eine Art Zeremonie bevorzugen, falls wir heiraten sollten.'
Und die Legionen, welche die Füße nahmen, wurden erneut beschworen und es wurde ihnen befohlen, mit einem Bankett zu beginnen. Granatäpfel entsprangen der unfruchtbaren Erde und Zelte wurden aufgestellt. Eine Vielzahl velothischer Mystiker kam und verlas die Passagen der abgetrennten Füße auf dem Boden und weinte, bis die Schriften nass waren.
'Wir können einander nur kurz lieben,' sagte Vivec',wenn überhaupt. Ich werde gebraucht, um den Hortator in wichtigeren Dingen zu beraten, denn die dwemerischen Hohepriester verursachen Ärgernisse. Ihr dürft meinen Kopf für eine Stunde haben.'
Molag Bal stand auf und streckte sechs Arme aus, um seinen Wert zu zeigen. Sie waren mit Runen der Verführung und des Gegenteils verziert. Sie waren verziert mit kommentierten Kalendern längerer Welten. Während er sprach, fielen sich paarende Monster heraus.
'Wo muss es hingehen?' sagte er.
'Ich erzählte es Euch', sagte Vivec, 'Ich bin dazu bestimmt, der Lehrer des Königs der Erde zu sein. AE ALTADOON GHARTOK PADHOMÉ.'
Zu diesen magischen Worten fügte der König der Notzucht ein weiteres hinzu: 'CHIM', was die geheime Silbe des Königshauses ist.
Vivec hatte, was er von dem Daedroth wollte, und heiratete ihn deshalb an diesem Tag. In der Stunde, in der Bal seinen Kopf hatte, fragte der König der Notzucht nach einem Liebesbeweis.
Vivec sprach als Liebesbeweis zwei Gedichte, von denen nur das erste bekannt ist.

Ich weiss nicht, wie viel Glas es brauchte für Dein Haar
Doch sicher zweimal mehr als das der Ozeane klar
Die Wahrheit war es, Liebster, die die Höll' ersann
Geschickt im Lügen ist mein Mund, sein Alibi ein Zahn

Die Söhne und Töchter von Vivec und Molag Bal gehen in die Tausende. Der Name des Mächtigsten ist ein Satz der Macht: GULGA MOR JIL HYAET AE HOOM.

Das Ende aller Worte ist ALMSIVI.
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